PEFC-Weltgipfel in Rio fasst historische Beschlüsse
22.11.2010 - HB-PR-Agentur
Die Rio-Walderklärung 2010, neue Standards für die Wald- und Produktketten-Zertifizierung und die erneute Anerkennung des deutschen PEFC-Systems stehen für den gelebten Geist von RioAls Höhepunkt des Welttreffens unterzeichneten die Teilnehmer die „Rio-Walderklärung 2010“. Damit bekundeten sie ihren festen Willen, bei den Akteuren in der Arena der Waldzertifizierung das Verständ-nis für die übergeordneten Auswirkungen ihrer Handlungen zu verbessern, gemeinsame Initiativen zu stärken und für die Bündelung der knappen Ressourcen zu werben. Die Erklärung umfasst zehn Prin-zipien, die als Richtschnur für die Weiterentwicklung einer nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Waldzertifizierung auf der ganzen Welt dienen sollen. Die Deklaration betont, dass „die Gewährleistung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Funktionen, welche die Wälder weltweit erfüllen, ent-scheidend für das Leben auf der Erde ist. Wir brauchen eine Welt, in der die Menschen die Wälder nachhaltig bewirtschaften, eine Welt, in der die Bedeutung ländlicher Gemeinden, indigener Völker und von Familien, die ihren Lebensunterhalt von Wäldern beziehen, anerkannt und wertgeschätzt wird.“ Jedermann, der diese Wertvorstellungen teilt und diese unterstützen möchte, kann es dem Vorsitzen-den von PEFC Deutschland e.V. gleich tun und seine Unterschrift unter die Rio-Walderklärung setzen.
Erweiterter Kriterienkatalog setzt neue Standards
PEFC ist stolz darauf, als einziges Waldzertifizierungssystem weltweit unmittelbar auf den Beschlüssen der Rio-Nachfolgekonferenzen zu basieren. So waren bislang die Kriterien, die auf den Ministerkonfe-renzen zum Schutz der Wälder in Europa verabschiedet wurden, der Maßstab für die Anerkennung na-tionaler Zertifizierungssysteme. Da dieses Anforderungsprofil von den Forstministern nach 1998 nicht mehr weiterentwickelt wurde, sich aber gleichzeitig die gesellschaftlichen Ansprüche verändert haben, beschloss das PEFC Council in Rio einen erweiterten Kriterienkatalog. Dieser Katalog wird zukünftig bei der Zulassung nationaler Mitgliedssysteme zugrunde gelegt. Er beinhaltet unter anderem wichtige neue Standards wie:
Verbot der Umwandlung von Naturwäldern in Plantagen
Verbot des Anbaus genetisch manipulierter Bäume
Verbot bestimmter, besonders gefährlicher Pestizide
besondere Rücksichtnahme auf ökologisch wichtige Waldgebiete
besonderer Schutz indigener Völker
Die Erfüllung dieser Anforderungen muss auch das deutsche PEFC-System spätestens nach 30 Mona-ten nachweisen.
PEFC Deutschland für fünf weitere Jahre anerkannt
Dass PEFC Deutschland den aktuellen Anforderungen genügt und dass der lange und intensive Revi-sionsprozess von Erfolg gekrönt ist, erfuhr die deutsche Delegation ebenfalls am Rande der 14. Gene-ralversammlung: Der deutsche PEFC-Vorsitzende Frank v. Römer erhielt aus der Hand des Vorsitzen-den von PEFC International, William Street, die Urkunde, welche die Anerkennung für weitere fünf Jahre bestätigt. Damit nicht genug: PEFC Deutschland e.V. erhielt eine „Silbermedaille“ für den Zuwachs an Zertifikaten in der Produktkette (Chain-of-Custody) und belegte damit hinter Frankreich und vor Großbritannien den zweiten Platz.
PEFC-Chain-of-Custody-Standard reformiert
Auch der PEFC-Chain-of-Custody-Standard, den in Deutschland über 1.400 Unternehmen im Cluster Holz und Papier anwenden, wurde mit Beschluss der 14. Generalversammlung als Resultat eines drei-jährigen Überarbeitungsprozesses runderneuert. Als wichtigste Neuerungen sind zu nennen:
Gleichstellung von Recycling-Material mit Holz(fasern) aus zertifizierter Waldbewirtschaftung als „PEFC-zertifiziert“
Einführung von Sozialstandards
Erweiterung der Sorgfaltspflichtregelung („Due Diligence System“)
Im Speziellen geht es um Fragen wie Vereinigungsfreiheit, Zwangs- und Kinderarbeit sowie Arbeitssi-cherheit. Um den Kontrollaufwand in hochentwickelten Ländern wie Deutschland zu minimieren, soll ein internationaler Leitfaden für die Auditierung dieser Anforderungen erarbeitet werden.
„PEFC ist damit das erste Waldzertifizierungssystem, das nicht nur soziale Standards bei der Waldbe-wirtschaftung, sondern auch für die Unternehmen der Produktkette setzt“, betont Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland e.V., und ergänzt: „Damit haben wir die Zertifizierung insge-samt auf ein neues Level gebracht und ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Organisationen geschaffen. Die Beschlüsse sind Beweis für den ungebrochenen Ehrgeiz von PEFC, den Geist von Rio 1992 auch 18 Jahre später weiterhin in konkretes Handeln zu überführen.“ Insgesamt könne damit das PEFC-Welttreffen Rio 2010, wie es PEFC-Generalsekretär Ben Gunneberg formulierte, als „historischer Moment für die Waldzertifizierung“ gewertet werden.
PEFC
PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet. Aufgaben sind unter anderem die Entwicklung und Entscheidungen im Hinblick auf Standards und Verfahren der Zertifizierung, eine Bereitstellung und Verbreitung von Informationen, sowie die Verwaltung der Eigentümer- und Verwendungsrechte am PEFC-Logo für Deutschland. Mit 7,3 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche, das sind rund zwei Drittel der deutschen Wälder, ist PEFC in Deutschland die größte unabhängige Institution für die Sicherung einer umfassenden Nachhaltigkeit und die bedeutendste Waldschutzorganisation.
- Autor:
- Kienbaum Communications
- Ansprechpartner:
- Herr Langhans Lars
- Straße:
- Berliner Freiheit 26
- Ort:
- 53111 Bonn
- E-Mail:
- langhans@kollaxo.com
- Internet:
- http://www.kienbaum.de
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